Chefinspektorin Elke Kessler
Wie ist die Figur entstanden? Wird Elke Kessler weiter ermitteln?
Auf dieser Seite versuche ich einige Fragen von Lesern über meine Hauptfigur Elke Kessler zu beantworten.
Einige Fragen kann ich beantworten. Einige müssen aber noch unbeantwortet bleiben.
Elke verrät mir nämlich auch nicht alles über sich. Obwohl wir mittlerweile schon ein paar Jahre ein sehr enges Verhältnis haben, ist sie mir in vielen Bereichen immer noch ein Rätsel.
Sie müssen nämlich wissen, Elke ist eine ziemlich unberechenbare Frau. Immer wenn ich glaube, sie endlich zu kennen, offenbart sie eine Seite ihrer Persönlichkeit, die mich voll am falschen Fuß erwischt.
Ich glaube ja, das macht sie mit Absicht. Nur um mich zu ärgern. Oder um mich herauszufordern, sich mehr mit ihr zu beschäftigen.
Vernachlässigung kann sie absolut nicht ausstehen. Da kann sie ganz schön ekelhaft werden. Dann verschließt sie sich wie eine Auster und ich erfahre überhaupt nichts mehr von ihr.
Sie tritt in den Informationsstreik.
Sie verschwindet einfach. Sie zeigt mir sozusagen den schöpferischen Stinkefinger.
So, als würde sie sagen: »Na dann schau einmal, wo du ohne mich bleibst. Du super Autor.«
Ja, so ist die Elke. Aber ich weiß zum Glück, wo ich sie finde.
In Bella Italia.
Bei ihrer Freundin und Kollegin Inspektore Alessandra Satori.
Sie besteht natürlich darauf, dass ich sie persönlich abhole. Eine Woche mit ihr am Strand. Ein paar Aperol Spritz, dazu fantastisches Essen im Restaurant ihrer Wahl. Später ein paar Prosecco in der Strandbar. So kann ich Elke versöhnen und wieder zur Mitarbeit bewegen.
Ich muss zugeben, diese Aufgabe erledige ich gerne.
Wenn ich mich richtig erinnere, begegnete ich Elke zum ersten Mal 2007. Eine flüchtige Begegnung in meinem Kurzkrimi Paul in der Kneipe. Ich sah sie praktisch nur aus den Augenwinkeln. Heute kommt es mir vor, als hätte sie mich beobachtet, um mich aus sicherer Entfernung kennenzulernen.
Erst viel später wurde mir klar, dass Elke auch die geheimnisvolle Schlangenfrau ist. Eine Kurzgeschichte aus dem Jahr 2012.
Danach habe ich Elke aus den Augen verloren. Aber ich bin mir ziemlich sicher, sie dagegen hat mich immer ganz genau im Auge behalten.
Als ich 2016 mit dem Kriminalroman Victor in der Stadt (Arbeitstitel) begonnen habe, hatte ich Elke nicht am Schirm.
Als ich die Arbeit an Victor in der Stadt ab 2019 wieder aufnehmen wollte, wurde mir klar, von dem Text konnte ich bis auf die Idee und ein einziges Kapitel nichts verwenden.
Zu Beginn der Arbeiten an »Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe die Welt darüber zu Grunde«, war Elke Kessler als Assistentin für Major Hilbert Schmidtlein gedacht. Die Figur des Majors Hilbert Schmidtlein ist zwischen 2014 und 2016 in verschiedenen Kurzgeschichten entstanden.
Mit fortschreitender Arbeit am Manuskript hat sich jedoch Elke Kessler zur Hauptprotagonistin entwickelt.
Am Anfang war ich selbst überrascht über diese Entwicklung, heute ist mir aber klar, dass dies eine vollkommen natürliche, ja sogar eine absolut logische Entwicklung war.
Ist Elke Kessler meine Lieblingsfigur?
Elke Kessler hat im Laufe der Zeit ein sehr starkes Eigenleben entwickelt. Besonders schätze ich an ihr, dass Elke eine starke, unabhängige und selbstbewusste Frau ist. Wenn sie es für notwendig erachtet, ein Ziel zu erreichen, setzt sie sich über gültige Regeln hinweg oder ignoriert herkömmliche Moralvorstellungen.
Ja, Elke ist definitiv eine meiner Lieblingsfiguren. Auch weil sie sich ständig weiterentwickelt. Ich bin überzeugt, sie hält für mich und meine Leser noch einige Überraschungen bereit.
Wird es weitere Romane mit Elke Kessler geben?
Definitiv!
Derzeit befindet sich das Manuskript mit dem 2. Fall von Elke Kessler in der Endphase. (Geplantes Erscheinungsdatum: Mitte 2024)